Massen - Lösung mit Solver
11.12.2006 00:59:11
Holger
Ist a-b-c erstmal bekannt, kann man aus den vielen möglichen fliegbaren Höhen diejenige auswählen, in der der Flieger am wenigsten Sprit zwischen X & Y verbraucht: Hat man extrem starken Rückenwind in niedrigen Höhen, sollte man tief fliegen, obwohl eigentlich Flugzeuge in Bodennähe viel Benzin "saufen", der Rückenwind - Effekt überwiegt die Nachteile der geringen Flughöhe. Andersherum sollte man hoch fliegen, wenn man zwar in der Höhe leichten Gegenwind hat (am Boden herrsche leichter Rückenwind), aber der Spritverbrauch in Bodennähe soviel höher wäre, dass es der leichte Rückenwind "noch nicht bringt".
Manuell ist Herumprobieren mühsam. Daher kann man dafür (incl. Nebenbedingungen, e.g. "fliege nicht tiefer als die in Spalte "MSA" angegebene Mindestsicherheitshöhe") den Solver bemühen, der das Optimum in Spalte "Spritverbrauch" berechnet. (Das ist jetzt die Version für den Umweltfreund bis hierher)
ein typischer Flugplan besteht aus etwa 10 - 30 Wegpunkten. Wollte man nun alle Streckenabschnitte einzeln optimieren, säße man 10 - 30 Minuten untätig vorm PC: Mein Rechner ist mit den 11.5 MB der betr. Excel - Tabelle derart überfordert, dass er trotz Centrino 1.4 GHz Chip und 768 MB DDRRAM pro Optimierung (sonst keine Programme offen) 60 sek. reine Rechenzeit verbraucht (!!!!)
Ich habe gerade versucht, dem Solver zu sagen, er soll in Spalte "FLUGHOEHE" gleich alles auf einmal optimieren so dass "LEGFUEL" (Streckenabschnitts - Verbräuche) JEWEILS minimal wird. Ging aber net. Der Solver nimmt immer nur eine Optimier - Zelle pro Mal.
Bediene ich da was falsch oder gibt es einen Trick, wie ich ihm sage "optimiere FLUGHOEHE in Abh. von LEGFUEL"? Also gleich die ganze Spalte mit den Einzelhöhen auf einmal? Dann könnte ich während der Rechenzeit nämlich schon was anderes sinnvolles machen und müßte nicht alle Minute zum Rechner zurückkehren um den Solver mühsam für die nächste Zeile klarzumachen.
Im Endeffekt soll nämlich nicht nur (o. erwähntes Vorhaben ist nur eine "Vorübung" für kleine Excelfans) der jeweilige (Achtung: variable Kosten!) Streckenabschnittsverbrauch optimiert werden sondern nach einer Erweiterung um die Info "Charterkosten des Flugzeugs brutto / naß / Flugstunde" auch der Gesamtkostenbetrag in Abhängigkeit von Flugtempo UND Flughöhe bei bekanntem Wind in allen Höhen.
In der Fliegerei ist es nämlich so: Wenn ich als Pilot einen Flieger bei Flugzeugverleihfirma "XYZ" miete, zahle ich lt. Vertrag einen Fix(!!)betrag incl. Steuer, Sprit, Öl, nämlich den Preis "brutto - naß / Flugstunde".
Wenn ich extrem viel Geld für die Miete zahle ist es besser, wenn ich mal richtig Gas gebe, dafür ordentlich Sprit mehr durchhaue, aber 5 min eher da bin, um 1/12 Stunde weniger Chartergebühr zu zahlen, da ich eh wieder am Startflugplatz an der Tankstelle des Vermieters nachtanke, und das ist ja "all incl." (Das ist jetzt die Version für den Nicht - Umweltfreund). Ganz besonders komplex wird die Sache wenn man eine lange Flugtour macht und außerhalb nachtanken muss. Dann zählt eine Mischung aus Fixkostenoptimierung (Schnellfliegen um wenig Miete zu zahlen) und Spritoptimierung (nicht - so - schnell - Fliegen), denn wenn ich außerhalb tanke, bekomme ich für die vorverauslagten Liter zwar einen vereinbarten auswärts - Tank - Betrag vom Verleih zurück aber der ist meist viel niedriger als das was man unterwegs am Zapfhahn blecht, also ist weder das eine noch das andere ideal, der goldene Mittelweg ist zu finden!!
auch für letzteres fehlt mir ein Lösungsansatz mittels solvers. oder ist das schon so komplex, dass es excel net mehr kann? müßte ich da richtig was programmieren?
Und um die Gesamtkosten zu optimieren, muss ja Excel erstmal JEDE Flughöhe und AUCH Fluggeschwindigkeit in JEDEM Abschnitt optimieren und dann noch schauen, ob dann nicht die Flugzeit unverhältnismäßig zu lang wird. Das muss in einem Schritt geschehen - sprich: Ich kann dann gar nicht mehr einzeln die LEGFUEL - Zeilenwerte optimieren, weil ich als Mensch diese vielen Mehrfachabhängigkeiten nicht mehr überblicken kann ob eine Veränderung in diese oder jene Richtung nicht einen negativeren Effekt auf das Gesamtbild hat ...
danke für eure hilfe im voraus. Gruß Holger Rogol